Zuerst möchte ich kurz zurückblicken, wie ich zum Züchten kam. Im Jänner 2006 erwähnt mein Mann so nebenbei: „Ich komme später nach Hause, denn ich melde mich zum Jagdkurs an.“ Darüber war ich sehr überrascht, da Jagd bei uns nie wirklich ein Thema war, da mein Mann seit seiner Jugend nicht mehr wirklich mit der Jagd zu tun hatte. Als der Jagdkurs begann, fing ich auch an, in seinem Jagdbehelf zu lesen und konnte mich mit seinem Vorhaben immer mehr anfreunden. Nachdem mein Mann die Prüfung erfolgreich ablegte, begleitete ich ihn regelmäßig zu seinen Ansitzen und mein Interesse an der Jagd wurde immer größer. Nach einiger Zeit wollte ich selbst Jägerin werden, worüber mein Mann jedoch nicht sehr erfreut war. Er erwähnte dann immer öfter das Thema Jagdhund und hatte unsere Söhne damit schnell auf seiner Seite. Da es bei uns zu Hause nie einen Hund gab, war ich davon jedoch nicht sehr erfreut. Im Jahr 2007 hatte ich dann einen Autounfall, der mit einem längeren Krankenhausaufenthalt verbunden war. In dieser Zeit waren in unserem Revier einige Jagdhunde-Prüfungen, die Helmut mit Daniel und Christoph besuchte. Davon wusste ich nichts, da ich nicht zu Hause war. Als ich wieder zu Hause war, überredete mich mein Mann in Grafenwörth die Internationale Vollgebrauchsprüfung zu besuchen.
Als wir in Grafenwörth ankamen und ausstiegen, hörte ich Herrn Blochberger Richard sen. sagen: „Herr Schmidt, unser Meister braucht einen guten Hund, reißen Sie sich zusammen.“ Mir war sofort klar, dass sich mein Mann bereits bei Herrn
Blochberger erkundigt hatte. Ungefähr 14 Tage später rief mich Hr. Schmidt an, und lud uns auf einen Kaffee ein. Wir
machten uns auf den Weg nach Niederrußbach und wurden nicht nur von Herr Schmidt sondern auch gleich von 4 Hündinnen empfangen. Da es Hr. Schmidt immer sehr wichtig war, für seine Welpen ein
gutes zu Hause zu finden, wollte er uns kennenlernen, um herauszufinden, ob er uns mit gutem Gewissen einen Welpen anvertrauen könnte. Aus unseren Besuchen bei Hannes und seinen Besuchen bei uns
entwickelte sich eine Freundschaft und ich konnte damals schon sehr viel von ihm über Jagdhund und die Zucht lernen.
Nachdem seine Hündin Kascha gedeckt wurde, freuten wir uns schon auf unseren Welpen. Am Sonntag, dem 04. Februar 2007 läutete um 6:30 mein Handy und ich hörte nur: „ Hallo, hier ist Hannes. Eure Luna ist da!“ Ein paar Tage später besuchten wir Hannes und seine Welpen. Da bei dem Wurf nur zwei Hündinnen zur Welt kamen, war es nicht schwer einen Welpen auszusuchen, da Luna es uns leicht machte. Als sie älter wurde, kam sie uns bei unseren regelmäßigen Besuchen von selbst entgegengelaufen. Wir holten unsere Luna mit 8 Wochen nach Hause. Mit Luna machten wir einen Goldgriff. Als Luna älter wurde, unterstützte ich Helmut beim Üben für die Prüfungen, die er mit Luna absolvierte. Später half ich dann Hannes beim Üben mit seinen Hündinnen Vicky und Venus. Als Hannes seinen W- Wurf hatte, hatte ich die Gelegenheit beim Werfen von Tessa bis zur Abgabe der Welpen zu helfen und ich lernte in dieser Zeit sehr viel. Meine Einstellung zu Hunden hatte sich ganz verändert und ich liebte die Arbeit mit Hunden immer mehr. 2010 wurde Tessa wieder gedeckt und ich war wieder beim Werfen dabei, half Hannes bei der Aufzucht und erfüllte mir den Wunsch einen eigenen Jagdhund zu besitzen. Ich suchte mir meine über alles geliebte Xena vom Wasserplatz aus. Zu diesem Zeitpunkt war ich selbst noch keine Jägerin, wusste aber, dass ich die Jagdprüfung ablegen werde.
Im Jahr 2012 bestand ich die Jagdprüfung. In der Zwischenzeit machte ich mit Xena die Anlagenprüfung. Xena machte es mir als
Erstlings-Führerin leicht, da sie sehr leichtführig und lernbereit war.
Als Hannes den Y-Wurf machte, war ich wieder vom Wurf bis zur Abgabe dabei. Zu dieser Zeit sagte er immer zu mir: „ Margit, wenn du mit Xena alle Prüfungen hast, machen wir einen Wurf mit Xena.“ Es sollte aber nicht mehr dazu kommen, dass Hannes das erlebt. Ich hatte eigentlich nicht vor, mit Xena zu züchten, aber die Worte von Hannes ließen mich nicht los. So entschied ich mich im Sommer 2013 mit Xena einen Wurf zu machen. So problemlos wie Xena immer war, so war auch das Werfen und am 25.11.2013 kam mein eigener Wurf mit 5 Rüden und 3 Hündinnen zur Welt. Da ich einen der besten Lehrmeister in der Hundezucht hatte, wusste ich auch, auf was ich besonders Acht geben musste. Die Zeit mit den Welpen war eine wunderbare Zeit, die viel zu schnell verging. Das war bereits bei den Würfen von Hannes so und bei meinem eigenen noch mehr. Aber ich wusste, dass meine kleinen Lieblinge allesamt ein gutes neues zu Hause gefunden haben, was mir besonders wichtig ist. Ich lachte oft über Hannes, wie wichtig ihm das war, aber wenn man selbst die Welpen aufzieht, will man nur das Beste für sie.
Ich hoffe, dass ich noch vielen zukünftigen Hundebesitzern mit meinen Würfen Freude bereiten kann.
Ich wünsche allen ein Suchheil!
Margit Ortner
DL Zwinger von Kollersdorf